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#rundshow

14. Mai 2012

Das Internet geht ins Fernsehen. Äh, das Fernsehen geht ins Internet. Ach, egal, der Bayerische Rundfunk, also das Fernsehen, probiert was aus. Die #rundshow. Mit Richard Gutjahr. Und Daniel Fiene. Und Christian Jakubetz am twitter-Hebel. Erste Sendung heute Abend. Die timeline ist aufgeregt. Und twittern die #rundshow gleich mal in die trending topics. Gut so.

Der Start ist mutig. Das Thema sperrig. „Empört euch (oder lasst es einfach bleiben)“. Und leider geht’s da mit dem ersten Missgriff los. Denn das eigentliche Thema der Empörung (im Netz) wird an den spanischen Protesten aufgehängt. Spanische Proteste in Bayern. Im deutschsprachigen Internet? *hust* Warum Spanien (auch, wenn es wichtig ist), aber gibt es nicht auch anderes Empörungspotenzial in Deutschland? Ermutigt nicht das Netz die zunehmende Empörung? Vermutlich. Kommt da aber nicht vor.

Und sonst? Etwas viel Hin- und Hergeschalte. Von skype zum google-Hangout, von Filmchen hier zum Filmchen da. Und doch: Anmod/Film/Abmod, Anmod/Film/Abmod. *hust*

Was fehlt: Das Netz. Überblick und Einblendungen von Gruppen mit Links, die sich empören, die aus Empörung mehr machen. Beispiele zeigen, wo aus Empörung Bürgerwille geworden ist (oder auch nicht). Das Netz aggregieren. Wo engagieren sich Menschen? Bei facebook, bei g+, bei twitter? Das hätte man gern gewusst. Dazu braucht es übrigens keine Prominenten, sondern mutige Leute. Auch wenn der bejahrte Mann gut angekommen ist.

Was fehlt: twitter-Nachrichten. Kann nicht sein, dass da Agentur-Meldungen verlesen werden, wo doch die einzig relevante Nachrichtenquelle twitter ist. Also: twitter vorlesen ist cool. Und Kult. Probiert es aus. Mit Nachrichten, mit Wortkünstlern. Und davon gibt es auf dieser 140-Zeichen-Maschine eine ganze Menge.

Was auch fehlt: Etwas mehr Reaktionen einbauen. In Echtzeit. twitter, fb, g+. Und wenn es nur wenige sind. „Gibt’s noch relevante Nachrichten, die wir senden müssen?“ schreit doch nach Partizipation. Nach Social TV. Das könnt ihr auch. Ihr müsst euch nur richtig trauen.

Insgesamt: Ein mutiger Anfang. Etwas zu viel Fernsehen. Etwas zu wenig Netz. Wobei ich zugeben muss, dass das wahrlich nicht einfach ist. Aber ich hätte da mit Sicherheit noch etliche Ideen. Ihr könnt mich ja antwittern, wenn ihr noch etwas wissen wollt.

Noch mutiger wäre auch gewesen, die fetten Verrisse gleich vorzutragen. Ob nun von Dumbo oder von wem auch sonst. Mehr Schnauze. Mehr Kotzen. Mehr Liebe. Flausch!

Weiterhin viel Erfolg. Wünsche ich euch wirklich. Und freue mich auf mehr.

cdv!

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