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Und nun?

8. September 2011

Mit großem Interesse verfolge ich gerade die Diskussion zur Beendigung des Blog-Projektes der Duisburger Philharmoniker. Das Interesse ist schon deshalb groß, weil ich in den letzten zwei Jahren das Blog-Projekt der Heidenheimer Opernfestspiele betrieben habe. Schade fand ich dabei, nein, ich war sogar etwas ärgerlich darüber, dass die eigentlichen Gründe für die Beendigung an Ort und Stelle im Blog nicht kommuniziert worden waren. Zum Hintergrund noch: Die Duisburger waren vor drei Jahren nahezu die ersten, die sich mit einem solchen Projekt in die digitale Welt wagten.

Der überaus klare und kritische Beitrag von Axel Kopp, der sich auch schon mit der opernwerkstatt auseinander gesetzt hatte, führte mich dann zu einem Interview mit Dr. Alfred Wendel, dem Intendanten der Duisburger Philharmoniker, der immerhin einige Fakten mehr durchblicken ließ, sogar etliche, die durchaus nachvollziehbar sind. Die Kritik an der Kritik überzeugt mich aber nicht so richtig, die Argumente sind mir doch etwas zu schwach.

Für mich, der das Projekt opernwerkstatt initiiert hat, war immer die zentrale Frage, ob es mit der Hilfe von sogenannten „Social Media-Kanälen und -werkzeugen“ wie Blog, twitter, facebook und anderen gelingen kann, neue Besucher etwa an das Thema Oper heran zu führen. Nicht zuletzt der sehr selbstkritische Rückblick auf die gerade erst abgeschlossene Saison der Spielzeit 2011 lassen bei mir gerade etliche Zweifel aufkommen, ob es, wie Kopp ja sehr deutlich formuliert, mit einem Corporate Blog und den weiteren Präsenzen auf Plattformen gelingen kann. Ob nun Kopps Vorschläge geeignet sind, vermag ich derzeit nicht zu sagen.

Entscheidend ist aber, und das wissen andere Marken-Marketer nur zu gut, dass die direkte Einbindung der Internet-Aktivitäten in das gesamte Marketing sehr wichtig ist. Die Internet-Kanäle als Insel-Lösung, dies ist zumindest derzeit meine Meinung, können, insbesondere mit einem nur bescheidenen Budget, nicht die Lösung sein. Gleichsam finde ich es außerordentlich enttäuschend von den Duisburger Philharmonikern, das Projekt nicht in dieser Richtung weiter gedacht zu haben. Eine kritische Reflexion ist durchaus in Ordnung, die Möglichkeit aber nun völlig abzuknipsen, halte ich für falsch.

cdv!

 

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  • Christian Henner-Fehr 9. September 2011 at 17:16

    Die Frage ist doch: wann erkenne ich eigentlich, wann ich jemanden an das Thema Oper herangeführt habe? Muss der ein Ticket gekauft haben oder sich ein paar CDs gekauft haben? ich fürchte, die Welt ist zu komplex, um solche Fragen eindeutig beantworten zu können.