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Vor der Bundestagswahl: Sprich‘ mit Oma und Opa

13. Juli 2021
Oma und Opa wählen bei der Bundestagswahl die Grünen

Vor der Bundestagswahl müssen junge Menschen mit Oma und Opa reden.

Wenn am 26. September der Bundestag gewählt wird, sind in Deutschland nach den Informationen des Bundeswahlleiters etwas mehr als 60 Millionen Menschen aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Bei etwas mehr als 30 Millionen Menschen wäre das bei der Bundestagswahl schon eine Beteiligung von 50 Prozent. Ich hoffe sehr, dass es mehr werden.

Für mich ist es eine beispiellose Wahl über die nächste Zukunft, zumindest einige Jahre. Und sie ist sehr, sehr richtungsweisend. Neben der zunehmenden Klimakatastrophe steht für mich das Thema Gerechtigkeit immer mehr im Vordergrund. Die letzten Jahrzehnte haben dafür gesorgt, das immer mehr gut betuchte Menschen immer mehr für sich anhäufen konnten. Die Zahl der Millionäre und Milliardäre ist enorm gestiegen. Die Belastungen der weniger verdienenden Menschen steigen weiterhin kontinuierlich.

Wir brauchen gute Konzepte für mehr Klimaschutz und mehr Gerechtigkeit. Überzeugend ist für mich als Mitglied der Grünen das Wahlprogramm, dass wir gemeinsam erstellt haben. Der Klimaschutz wird gerecht finanziert, das könnt ihr dort gern nachlesen. Dass im Programm der CDU/CSU diejenigen profitieren, die ohnehin schon sehr viel haben, spricht für sich. Es ist nicht gerecht.

Ich freue mich, das insbesondere Fridays for Future in den letzten Jahren so viel Dampf auf den Klimaschutz-Kessel gebracht hat. Ich freue mich über die junge Generation, die sich für den Erhalt dieses Planeten einsetzt, der ihre Zukunft ist. Und meine Meinung ist, dass wir ihnen beistehen müssen.

Die ganz große Krux der Bundestagswahl ist die Demographie. Die jungen Menschen sind in der Unterzahl.

18 – 20 Jahre – 3,4 Millionen
21 – 29 Jahre – 6,7 Millionen
30 – 39 Jahre – 8,7 Millionen
40 – 49 Jahre – 8,2 Millionen
50 – 59 Jahre – 11, 8 Millionen
60 – 69 Jahre – 10,2 Millionen
70 – und mehr Jahre – 12,8 Millionen

Die Menschen zwischen 40 und 49 Jahren könnten die entscheidende Gruppe sein.

Dass Oma und Opa und auch Mama und Papa Grün wählen, ist mal nicht selbstverständlich. Bei den ganz alten Menschen sind sie noch immer die Revoluzzer in Turnschuhen, bei Papa und Mama sind die Strukturen entweder sozirot oder konservativblau angelegt.

Was tun? Gemeinsame Sachen machen!

Es gilt, mit Mama und Papa und mit Oma und Opa ein ernsthaftes Wort zu reden. Denn eigentlich sind sie es, die nun die Verantwortung für die letzten Jahrzehnte übernehmen müssen, um für die Kinder ein lebenswerte Zukunft schaffen zu können. Wenn sie es nicht tun, wird es in den nächsten Jahrzehnten sehr ernst: Der Planet ist massiv bedroht

Oma und Opa schaudern, wenn sie daran denken, nun vielleicht Grün zu wählen. Sie haben turnschuhtragende Männer und stillende Mütter auf Parteitagen im Kopf (das liebste Fernsehbild der 80er Jahre), freie Liebe und Körner und Kräuter, die nie zu ihrem Speiseplan gehörten.

Papa schwört auf seinen Diesel und träumt noch vom Benziner-Cabriolet, den er gern mit der bevorstehenden Rente erwerben möchte. Mama ist unschlüssig, weil die bessere Bio-Ernährung ihr schon gut bekommt und auch gut schmeckt, der Mann möchte aber sein Fleisch auf den Grill. Die Diskussionen sind lästig. Es ist ein fiktives Beispiel, denn wir haben mittlerweile auch in der Elterngeneration zwischen 40 und 60 Jahren viele Menschen, die die Not der Zeit erkannt haben.

Entscheidend ist die Vernunft. Wir haben in den letzten Jahren bei allem technologischen Fortschritt zum Besseren gleichzeitig über unsere Verhältnisse gelebt. Das Ergebnis sind schmelzende Gletscher und Eisberge, der auftauende Permafrostboden, die Klimaschwankungen, ein ansteigender Meeresspiegel, Gefahr für Gesundheit und Leben.

Dass es viele gute Gründe gibt, Armin Laschet nicht zu wählen, habe ich an dieser Stelle schon ausgeführt.

Und dabei ist die Verbesserung, die dringend notwendig ist, gar nicht schlechter, sondern tatsächlich viel besser:

  • Wir entwickeln lebenswerte Städte mit mehr Raum für die Menschen
  • Wir haben in den Städten mehr gesunde Luft zum Atmen
  • Wir können uns mit elektrischen Mobilen genau so wie bisher und oft viel besser überall hinbewegen
  • Wir können mit Tempolimit und viel mehr Bahn sehr viel entspannter reisen
  • Wir schaffen mit Wind und Sonne so viel Energie, wie wir brauchen
  • Wir haben gesündere Lebensmittel, die uns gut tun und gut schmecken
  • Die Verantwortung wird mit mehr Gerechtigkeit getragen

Wenn nun die jungen Menschen mit Oma und Opa und mit Mama und Papa reden, können sie genau das anführen: Ihr wählt genaue diese Zukunft für mich. Das ist ehrlich und legitim.

Wichtig ist auch, dass wir unsere Social Media-Blasen (der Link für zu den Social Media-Aktivitäten der Kandidatinnen, ein Dashboard des Tagesspiegel) verlassen, und mit Menschen direkt ein Gespräch führen. So sehr wir uns auf Twitter oder Facebook echauffieren, es ändert bis zur Bundestagswahl wenig.

Es lohnt tatsächlich, ein Gespräch mit den Eltern und den Großeltern zu führen. Macht das in Ruhe, und bereitet euch dafür vor. Lest euch die Programme der Parteien durch, und was sie euch versprechen. Informiert euch in zuverlässigen Medien über die Lage der Welt. Geht das Gespräch in Ruhe an. Habt Spaß miteinander. Und macht gleichzeitig deutlich, wie wichtig diese Bundestagswahl für eure Zukunft ist. Wählt gemeinsam Grün!

Ihr schafft das!

cdv!

 

 

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