Allgemein Alltags-Notizen

LEADER: Der Dank mit Floskeln

12. Januar 2022

Leader-Förderung für den ländlichen Raum. Gelingt selten mit Floskeln.

 

Meine E-Mail an das Projektteam:

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Koordinator:innen des geplanten LEADER -Projektraums Menden, Hemer, Iserlohn-Nord,

so sehr ich das geplante Projekt der LEADER-Förderung schätze, erlauben Sie mir bitte eine Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit, die nach meiner Meinung dem Projekt in keiner Weise und Form gerecht wird.

Wer ist angesprochen? Lokale Vereine, Initiativen und Büger:innen mit Ideen. Begleitet wird das Projekt durch das Büro Vera Lauber. Die Web-Seite des Unternehmens ist nicht aktualisiert, das Projekt im hiesigen Raum wird dort nicht aufgeführt.

Eine kurze Chronologie, ein kurzer Medien-Blick:

Die Einladung zu einem Start-Workshop zum LEADER-Projekt erreicht mich im Dezember 2021 über einen Facebook-Post in einer lokalen Facebook-Gruppe der Stadt Menden. Ich melde mich über die Web-Seite der koordinierenden WSG Wirtschaftsförderungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Menden mbH zum Workshop Mitte Dezember an, und nehme daran teil.

Es sind mehr als 60 Teilnehmerinnen an dem Workshop beteiligt. Sehr konstruktiv, sehr bunt, sehr interessante Ideen, für mich ein guter Start. Kleiner technischer Nachteil: Es gibt keine Möglichkeit für die Teilnehmer:innen, in einen direkten Austausch oder eine Diskussion zu gehen. 

Interessant:

Die Pressemitteilung der Stadt Iserlohn zu diesem Termin erscheint überhaupt nicht auf der Homepage der Stadt Iserlohn. Man sagt, das da etwas schief gelaufen sei.

Es gibt keine Dankeschön-Mail an die Teilnehmerinnen im Nachklapp, keine weiteren Terminhinweise, kein Feedback.

Am Montag, 10. Januar 2022 erreicht mich am Vormittag eine E-Mail mit einer Einladung zu einem weiteren Workshop. Interessant: Die Veranstaltung findet an diesem Tag um 17.30 Uhr statt. Am Mittag eine weitere Mail mit dem entsprechenden Zoom-Link.

Ich schalte aufgrund weiterer Termine eine Stunde später ein, und nehme an der letzten Stunde teil. Es sind etwas mehr als 30 Teilnehmerinnen an diesem Workshop beteiligt. Die inhaltlichen Ergebnisse sind – nach meiner persönlichen Bewertung – etwa mittelgut. 

Interessant:

Die Presseinformation zu dieser Veranstaltung wird am 6. Januar auf der Seite der Stadt Iserlohn veröffentlicht.

Die Presseinformation der Stadt Hemer dazu wird schon am 27. Dezember 2021 veröffentlicht.

Auf der Seite der Stadt Menden ist nach meinem Kenntnisstand keine Presseinformation oder auch eine Information zu diesem Projekt mit diesem Termin an die Bürgerinnen veröffentlicht worden.

Einen Post auf den einschlägigen Facebook-Seiten oder in den lokalen Gruppen lässt sich nicht finden.

Eine kurze Nachfrage am Ende des Workshops zur Information über die kurzzeitige Benachrichtigung des Termins wird von der Workshop-Leitung durch das Büro Vera Lauber weitestgehend weggelächelt, aber nicht konkret beantwortet.

Fazit und Fragen

Die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes in einem Raum mit drei Städten, davon einer, die nur einige Stadtteile beteiligt, ist essentieller Bestandteil einer Projektarbeit, dafür insbesondere die angesprochenen Zielgruppen von Vereinen, lokalen Initiativen und interessierten Bürger:innen anzusprechen. Wer diese Zielgruppen ansprechen will, muss sich bewusst sein, eine fragmentierte Medienwelt ansprechen zu müssen, um möglichst viele Interessent:innen erreichen zu können.

Die Fragen:

Wer oder welches Unternehmen wurde mit der Öffentlichkeitsarbeit zu diesem LEADER-Projekt beauftragt?

Ist den Beauftragten oder den beauftragten Unternehmen die fragmentierte Medienwelt bekannt, und wird sie im Rahmen der Projektkommunikation entsprechend berücksichtigt?

Unabhängig der Beauftragung: Welche Kommunikations-Ziele wurden für das Projekt konkret definiert? 

Wurden die betroffenen Vereine und bekannte Initiativen in den drei Städten per Brief oder direkter E-Mail über das Projekt informiert und zur Beteiligung eingeladen?

Wie wurden die Pressestellen der beteiligten Kommunen mit welchen Informationen beteiligt?

Welche Kommunikationskanäle wurden für das Projekt genutzt? Welches Medien-Monitoring wurde in diesem Rahmen benutzt? Welche Ergebnisse wurden dabei erzielt?

Welches Feedback zum ersten Workshop wurde per E-Mail an die koordinierende WSG gesandt und ist in das weitere Verfahren eingeflossen?

Warum wurde der E-Mail-Verteiler der Teilnehmer:innen nicht weiter konstruktiv genutzt, um den Teilnehmer:innen der Auftaktveranstaltung zu danken und weitere Teilnehmer:innen zu generieren?

Welche Öffentlichkeitsarbeit planen die beteiligten Städte und das involvierte Büro Vera Lauber bezüglich des weiteren Verfahrens im Rahmen der Bewerbung um das LEADER-Förderungsprojekt?

Ich freue mich auf Ihre Antworten.

Vielen Dank!

Christian de Vries

Die Antwort der zuständigen Sachbearbeiterin der WSG Menden:

Sehr geehrter Herr de Vries,

herzlichen Dank für Ihr Feedback. Den jeweils aktuellen Stand der Erarbeitung der RES finden Sie unter www.wsg-menden.de/leader und den entsprechenden Unterseiten. Die Veranstaltung von gestern wurde dort noch nicht eingearbeitet, folgt aber natürlich entsprechend in den nächsten Tagen.

Die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des weiteren Verlaufs der LEADER-Bewerbung und hoffentlich dann auch Umsetzung wird stetig ausgebaut. Ihre Anregungen werden einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihr Engagement

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