Arbeit

In der Oberpfalz – Erste Bilanz

28. Juli 2014

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Die Zeit fliegt. So fühlt sich das an. Beim Blick auf den Kalender staune ich ungläubig. Fünf Monate sind seit dem Umzug aus Aachen vergangen, seit März lebe ich in der Oberpfalz. Das Headquarter in Weiden, die Adresse ist fußläufig zur Redaktion. Der Bäcker ist um die Ecke. Die Stadt ist nicht weit. Die tägliche Routine hat sich eingespielt. Wenn ich mal mit dem Auto fahre, kenne ich nun die wichtigsten Wege. Dass ich mich verfahre, kommt noch vor, immer seltener.

Es gibt schon Lampen an der Decke. Das gab es in Aachen zu dieser Zeit noch nicht. Es sind einige Möbelstücke dazu gekommen.  Es ist schön, und schon noch etwas ungewöhnlich, auf nunmehr 90 Quadratmetern zu leben. Im Herbst werde ich wohl noch mehr Zeit in die Ausstattung der Küche stecken.

Wer an einem Sommerabend in die Stadt kommt, wird staunen. Ein Lokal reiht sich an das andere. Manchmal ist es schwer, einen freien Platz zu finden. Hier sitzen an den lauen Sommernächten mehrere hundert Menschen im alten Teil der Stadt. Es ist lebendig. Gute Biere, leckeres Essen; die Oberpfälzer genießen gern. Die Jungstörche sind schon fast flügge. Ein wunderbares Bild, wenn sie über der Stadt kreisen.

Wenn Junior da ist, fahren wir in die Gegend. Wir haben in Windischeschenbach einen Waldlehrpfad beschritten, waren auf dem Mittelalter-Spektakel in Bärnau, waren auch beim Mittelaltermarkt in Nabburg. An diesem Tag war es zu heiß. Wir waren am Steinberger See. Wir haben auf dem Rad den Rand der Stadt erkundet. Im Hallenbad gefällt es ihm. Die Zugstrecke kennt er, fährt sie auch bei den gewohnten Schwierigkeiten der Bahn souverän.

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Und jetzt endlich die größeren Radtouren: Einmal nach Schwarzenfeld, nun auch von Schönsee nach Nabburg, fast 50 Kilometer.  Vorbei an Wiesen und Feldern, an Wäldern, Flüssen, Bächen, an Weilern und Orten. So schön, dass man immer nach wenigen Kilometern wieder Wasser findet. Ein wunderschönes Stück Weg mit ungewöhnlich saftig grünem Gras und einer Kuppel aus Bäumen begeistert. Dabei bin ich mir sicher, einen der schönsten Kaffee- oder Biergärten schon gesehen zu haben. Das Wirtshaus „Sorgenfrei“ in Altendorf ist etwas Besonderes. Ich freue mich auf die weiteren Touren, studiere dazu die entsprechenden Webseiten. Das wird großartig. Es gibt Pläne für Wanderungen.

Die sind dringend notwendig. Denn das Wochenpensum ist enorm. Zwischen 50 und 60 Stunden Arbeit zähle ich pro Woche.  Es ist viel Arbeit gerade. Nach den ersten Aufräumarbeiten auf der Seite Oberpfalznetz stoße ich nun immer weiter in die Tiefe. Technik, Optik, System, Prozesse, Dienstleister; es sind viele Themen. Gleichzeitig starteten wir mehrere Projekte, die richtungsgebend für die Arbeit der Kollegen in allen Redaktionen sind. Das Motto, dass wir gewählt haben, gefällt mir: Wir schreiben Zukunft.

Großartiges Team

Strategie, Organisation und Projekte wären für mich kaum machbar, wenn ich nicht ein großartiges Team hinter mir wüsste. Mit Sonja, Alexander, Christian und Anne ist eine kleine Truppe entstanden, die diese großen Herausforderungen stemmen kann. Ich kann mich auf sie verlassen. Wir haben Spaß. Wir schaffen etwas.

Damit lässt sich der leichte Ärger über den noch größeren Unbill ertragen. Das System habe ich weitgehend durchschaut. Die ganz großen Baustellen sind identifiziert. Es ist ein Programm für mehrere Jahre. Ein sehr herausforderndes Programm, dass mich auch nachdenklich macht.

Wer mich kennt, weiß recht gut, dass ich viel Herzblut in meine Arbeit stecke. Jeder darf mich einen Überzeugungstäter nennen.  Ich werde das weiterhin so tun.  In dieser sehr schönen Oberpfalz möchte ich aber mehr. Mir ist sehr danach, mich hier heimisch fühlen zu können. Mir ist sehr danach zumute, hier Menschen kennen zu lernen, mit denen man etwas teilen kann. Mir ist gerade sehr danach, hier anzukommen.

Nun, wenige Tage vor meinem Sommerurlaub, passt diese erste Bilanz. Ich bin zufrieden mit dem, war wir schon erreichen konnten. Ich bin nicht zufrieden mit dem, was bisher noch nicht gelungen ist. Ich freue mich auf die nächsten Herausforderungen. Ich freue mich auf die anstehenden Veränderungen. Am meisten freue ich  mich auf das Leben hier.

Und, leise Kritik an euch, weil ihr nicht mitgezählt habt: Das erste halbe Jahr ist erst Ende August vorbei.

cdv!

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  • Hubert 29. Juli 2014 at 05:44

    Moin Christian,

    das klingt ja prima! Freut mich, dass Fu dich in deiner neuen Heimat (?) so wohl fühlst. Dass in Weiden was los ist, kann ich ja kaum glauben – aber wenn du das sagst!

    Als Kind war ich auch sehr gerne im Waldnaabtal und an der Silberhütte, falls Du noch Ausflugsziele suchst… Aber das ist lange her, daher ohne Knarre, pardon Gewähr ;-)

    LG und toitoitoi für alles, was Du Dir vornimmst.

    Hubert

    PS: Und natürlich einen schönen Urlaub! Wo geht’s hin?